Trophys & Trophäen – Die MZ-Legende
von Anett Lentwojt, 22. Februar 2017
Das Verkehrsmuseum Dresden widmet sich in der neuen Ausstellung der legendären MZ. Es fällt auf, dass die Besucher schnell miteinander ins Gespräch kommen. Eigene Erlebnisse mit DEN Motorrädern der DDR werden ausgetauscht. Spaßenhalber fragte Joachim Breuninger, der Direktor des Verkehrsmuseums, bei der Pressekonferenz in die Runde, wer niemals eine MZ gefahren sei. Es meldete sich nur eine sehr junge Frau, alle anderen lächelten versonnen.
In der Motorradausstellung bekommt man Lust aufzusitzen und in den Sommer zu fahren. Die Motorräder sind vor großformatigen Bildern präsentiert. Die Fotos sind geschickt gewählt, sie spiegeln sehr gut den Zeitgeit wieder. Anlass für die Ausstellung sind zwei Jubiläen. Vor 95 Jahren wurde bei DKW in Zschopau, der Wiege und Hochburg des Motorradbaus in Deutschland, das erste motorisierte Zweirad gebaut. 30 Jahre später wurde hier mit dem Bau der MZ ES der neue Markenname „MZ“ (VEB Motorradwerk Zschopau) aus der Taufe gehoben.
In beeindruckender Weise ist ein Querschnitt der breiten MZ-Produktpalette, die 30 Baureihen und MZ-Sonderausführungen umfasste, ausgestellt. 33 Serienmotorräder, Rennmaschinen und Gespanne, aber auch Sondermodelle im Staatdienst aus der Zeit von 1950 bis 2005 sind zu sehen, ergänzt durch umfangreiches Bildmaterial, Filme und historische Dokumente. Am besten gefällt mir das Modell für die Verkehrspolizei mit extra Verkehrsstabhalterung am Rahmen.
Im Rennsport gehörten die Maschinen aus Zschopau lange Zeit zur Weltspitze. Allein in den 1960er-Jahren gewann das Enduro-Team der DDR auf MZ sechsmal die legendären Six Days, das bis heute wichtigste und härteste Sechstage-Motocross-Rennen der Welt. Auf meine Frage, ob die DDR-Rennfahrer gefürchtet waren, erzählte Harald Sturm ein wenig aus dem Nähkästchen: "Als wir zum 1. Mal nach Spanien fuhren, mit unserem B 1000 und unser kleines Fahrerlager an der Rennstrecke aufbauten, lachten die anderen Fahrer über uns. Bei uns sah es aus wie im Campinglager. Honda, BMW etc hatten riesige Rennställe mit Fahnen und Werbung aufgebaut. Als wir das Jahr darauf mit unserem qualmenden B 1000 am Horizont gesichtet wurden, war allen Fahrern klar, das wird kein leichtes Rennen."
Die Ausstellung ist bis zum 06. August 2017 im Verkehrsmueum Dresden zu sehen. Einmal monatlich gibt es Sonderführung mit dem Kurator Thomas Giesel.
Und so hört sich MZ fahren an! Ungefähr so bin ich bei meiner ersten Fahrt auch herumgeeiert. :-)
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