Ostern im Jägerhof
von Anett Lentwojt, 5. April 2017
"Weil alle mitmachen, macht es Spaß", lacht Elke Birninger, Organisatorin des Veranstaltungsprogramms der Osterausstellung im Museum für Sächsische Volkskunst. Sie führt durch das Museum und erklärt mit einer Lebendigkeit die einzelnen Ostersträuße, Vitrinen und Einzelausstellungsstücke, dass man kaum voran kommt. Es ist sehr kurzweilig ihr zuzuhören. Sie macht aufmerksam auf liebevolle Details und erklärt, wieviel Arbeit in machem Kunstwerk steckt. Nach dem Rundgang versteht man nicht mehr, warum manche denken, Volkskunst ist keine echte Kunst. Gerhard Richter malt bestimmt auch Eier an - heimlich. ;-)
Die Osterausstellung im Jägerhof ist seit Jahren ein Highlight im Kalender der Dresdner. Längst haben Toursisten diese interaktive Ausstellung über Ostern für sich entdeckt.
In der Osterzeit treffen sich Volkskunstgruppen und Menschen, die traditionelle Handwerkstechniken im Museum vorführen. Dabei kann jeder mitmachen. Am beliebtesten ist die Ostereiermalerei. Jeder kennt die sorbischen Eier mit Wachs- oder Kratztechnik. Ausgestellt sind aber auch moderne Muster. Wie die Technik angewendet wird, kann jeder hier gleich vor Ort an den Basteltischen ausprobieren. Wer nicht selber malen mag, kann die Eier auch bemalen lassen. Holger John malt für die Besucher Hasen aller Art, egal ob große Hasen, kleine Hasen, böse Hasen, Kampfhasen oder Betthasen. Garantiert ist, es lohnt sich diese Haseneier zu sammeln.
Der Jägerhof beherbergt die Puppentheatersammlung und unzählige Ausstellungsstücke der sächsischen Volkskunst. Wer eine Rumpelkammer für Deutschtümelei vermutet, hat hier weit gefehlt. Gerade neue Handwerkstechniken und verwegene Kreationen haben es Direktor Igor Jentzen und Frau Birninger angetan. Für die Osterausstellung suchten sie gezielt Menschen, die alte Handwerkstechniken neu erlernen wollen und sie neu interpretieren. Ein spannendes Ergebnis dieser Suche ist das Eier-Theater der Katharina Benkert. Sie folgte einem Aufruf von 1992, experimentelle Ostereier zu gestalten. Die damals 70jährige Theaterdramaturgin und Ausstatterin des Dresdner Puppentheaters nahm die Herausforderung an. Naheliegend war ein Experiment mit Goethes Osterspaziergang. Eine ganze Theaterszene baute sie in ein Ei. Zeile für Zeile des Gedichts wurde eine neue Szene. Fantastisch! Es folgten "Der kleine Prinz", die "Passion", die "Geschichte der kleinen Meerjungfrau" und viele weitere.
Ausstellung bis 23. April 2017
täglich 10-18 Uhr
montags geschlossen
Ostermontag: 10-18 Uhr
Diese Beiträge von Kennst-Du-Dresden könnten Sie auch interessieren:
-
(vom 30. März 2017)
-
(vom 22. März 2017)
-
(vom 15. März 2017)
-
(vom 22. Februar 2017)
-
(vom 13. April 2017)
-
(vom 20. April 2017)