Stadterkundung auf dem Annenfriedhof in Löbtau
von Anett Lentwojt, 4. Mai 2017
Der Neue Annenfriedhof befindet sich an der Kesselsdorfer Straße in Dresden Löbtau. Angelegt und als Begräbnisstätte wurde er 1875. Damals war der Neue Annenfriedhof der größte in Dresden. Er erhielt einen imposanten Eingangsbereich, angelehnt an italienische Begräbnisstätten, wie Pisa, Mailand oder Genua. Robert Wimmer, ein Schüler von Gottfried Semper schuf eine 20m hohe Trauerhalle und die Arkadengänge im Baustil der Neorenaissance. Die Halle wurde bei der Bombardierung während des zweiten Weltkriegs zerstört. Die seitlichen Gebäude blieben erhalten. Heute befindet sich in Ihnen eine neue Trauerhalle.
Das ungewöhnliche am Annenfriedhof, er ist nicht nur Begräbnisstätte Dresdner Bürger, sondern gleichzeitig Parkanlage. Gartengestalterisch wurde der Friedhof von Gartenarchitekt Max Bertram angelegt. Umsäumt von hohen Bäumen, die damals extra wegen der Luftreinigung aus hygienischen Gründen gepflanzt wurden, spenden heute Schatten. Alte Gräber sind mit Efeu überwuchert und manch ein grabstein ist so eingewachsen, dass man Schatzsucherfilme hier drehen könnte. Im hinteren bereich befindet sich eine Gedenkstätte für die namenlosen Opfer des Krieges, welche in Dresdnen ihr Leben bei Luftangriffen verloren und hier in einem massengrab beigesetzt wurden. Tafeln nennen die wenigen namentlich bekannten Opfer.
Der Friedhof verfügt über zahlreiche Zugänge. Die Löbtauer nutzen den Friedhof als Abkürzung zur Kesselsdorfer Straße oder gehen mit ihren Hunden Gassi. Es entsteht eine seltsame Mischung aus Andachtsort, stillem Gedenken und mitten im Alltag lebend.
2018 feiert "Kuh-Löbte", wie der Stadtteil im Volksmund genannt wird 950jähriges Bestehen.
Wer mehr über den Annenfriedhof und Löbtau erfahren möchte, der fragt uns nach einer Stadtführung Dresden Löbtau.
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