Schönste Radroute in Dresden - Auf den Spuren des Barock
von Anett Lentwojt, 1. März 2018
Das Dresdner Radwegenetz wird kontinuierlich ausgebaut. In den kommenden Wochen stellen wir Radrouten vor, welche durch sehr reizvolle Landschaften in das Umland der Residenzstadt führen. Auf den Ausflügen können Stätten der sächsischen Kultur und Geschichte besucht werden.
Wer Dresden kennenlernen will, kommt am Barock nicht vorbei.
Teil 1: Dresden Zwinger - Lustschloss Pillnitz - Barockgarten Großsedlitz - Großer Garten
Gesamtstrecke: 41 km
Station 1: Dresdner Zwinger
Der Zwinger gehört zu den #mustsee von Dresden. Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt befindet sich im Zentrum der historischen Altstadt, direkt am Theaterplatz. Der Zwinger wurde ab 1709 gebaut. Der sächsische Herrscher August der Starke veranlasste die Errichtung dieser gewaltigen Orangerie mit Festgelände. Architekt war der Baumeister des Barocks Matthias Daniel Pöppelmann. Der Bildhauer Balthasar Permoser schuf den Figurenreichtum an den Fassaden und auf den Dächern. Diese Kombination machte den Gebäudekomplex weltweit unverwechselbar. Früher wurde die Anlage für rauschende Feste genutzt, heute beherbergt der Komplex die Gemäldegalerie, die Porzellansammlung und den Mathematisch-Physikalischen Salon. Mit dem Fahrrad fahren wir zur Elbe. Der Elberadweg gehört zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands und ist auch über die Landesgrenzen hinweg sehr bekannt. Er führt uns direkt zum Schloss Pillnitz
Station 2: Schloss- und Parkanlage Pillnitz
Wir fahren linkselbisch stadtauswärts und wechseln das Elbufer am passieren das nächste Wahrzeichen der Stadt, das Blaue Wunder. Wir folgen der Ausschilderung des Radweges zum Schloss Pillnitz.
Das Schloss Pillnitz liegt malerisch am Elbufer. Wir schließen das Rad an und besichtigen die Schlossanlage. Es besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen, dem an der Elbe liegenden Wasserpalais, dem zum Hang hin gegenüberliegenden Bergpalais und dem diese an der Ostseite verbindenden Neuen Palais. Der von den Gebäuden eingeschlossene barocke Lustgarten wird durch einen umliegenden Schlosspark ergänzt. Besonders fallen die geschwungenen Dächer und die wunderschön bemalten Dachgauben ins Auge. Im 18. Jahrhundert war alles, was aus China kam oder asiatisch anmutete sehr in Mode. Der Baustil wird Chinoiserie genannt. Die sächsischen Herrscher pflegten hier während der Sommermonate zu verweilen. August der Starke baute die alte Renaissanceanlage um. Seine Lieblingsmätresse, die Gräfin Cosel gestaltete einen Teil der Parkanlage. Hier wurden Hochzeiten gefeiert, sich der leichten Muse und der Lustbarkeit hingegeben.
Station 3: Fähre Heidenau-Altbirkwitz
Wir folgen dem Elberadweg weiter stromaufwärts bis zur Fährstelle Birkwitz. Dieser kurze Wechsel des Verkehrsmittels verstärkt das Urlaubsfeeling. Auf der anderen Seite angekommen fahren wir weiter stromaufwärts bis Heidenau-Großsedlitz. Von hier ist der Radweg zum Barockgarten Großsedlitz ausgeschildert.
Station 4: Barockgarten Großsedlitz
Ursprünglich wurde die Anlage von Kabinettsminister Graf Wackerbarth 1719 angelegt. Er gehörte zur Regierung von August dem Starken. Letzterer erwarb die heute bedeutendste französische Gartenanlage Sachsens. Die Pläne dazu fertigte der Zwinger-Architekt Matthias Daniel Pöppelmann. Die Orangerie lädt zu einer Pause ein und der Garten verführt zu einem Spaziergang. Den besten Überblick über die Anlage, hat man von der großen Freitreppe. "Ein Garten darf seine Schönheit nicht mit einem Male preisgeben", deshalb sollte man bis zum Eisbassin laufen. Die Kaskaden vervollständigten die früheren Wasserspiele. Im Siebenjähigen Krieg und später, als Napoleon die Anlage belegte, wurden viele Skulpturen und die Brunnen zerstört. Ein Teil wurde durch König Johann von Sachsen wieder restauriert. Heute sind ca. 50 Skulpturen von den ursprünglich 400 noch vorhanden.
Station 5: Großer Garten
Wir verlassen den Königlichen Lustgarten und fahren entlang zurück in die Altstadt von Dresden, direkt in den Großen Garten.
Der Große Garten ist der größte Stadtpark in Dresden. Auf einer Größe von 2 km Länge und 1 km Breite lädt er zum Verweilen ein. Mitten im Zentrum befindet sich der erste Dresdner Barockbau, das Palais im Großen Garten. Das Sommer- oder Gartenhaus ist ein barockes Lustschloss und zeigt heute verschiedene Ausstellungen. Errichtet um 1680, war das Palais zunächst ein Erholungsort der Albertiner, des sächsischen Fürstenhauses. Bereits ab etwa 1730 diente es zur Aufbewahrung von Teilen der Königlichen Kunstsammlungen, ab dem 19. Jahrhundert wurden auch Ausstellungen präsentiert. Die Luftangriffe auf Dresden führten 1945 zu schwersten Beschädigungen des Gebäudes. Sein Äußeres ist mittlerweile wiederhergestellt; die Rekonstruktion des Gebäudeinneren ist noch nicht abgeschlossen.
Mit der Parkeisenbahn kann jeder ganz ohne Anstrengung die verschiedenen Ecken dieses riesigen Parks mit seinen vielen Skulpturen und Brunnen entdecken. Wir empfeheln die Endstation gemütlich in einem der vielen Biergärten im Park ausklingen zu lassen.
Wer mehr zu den Orten wissen will, begleitet uns auf die Stadtführung mit Fahrrad. Diese Tour kann auch als geführte Radtour gebucht werden.
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