Carus Gemälde im Albertinum entdeckt
von Anett Lentwojt, 3. März 2021
Im Bestand des Albertinums wurde ein bisher unbekanntes Gemälde neu untersucht und konnte zweifelsfrei dem Maler Carl Gustav Carus zugeschrieben werden.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bereiten die Ausstellung „Träume von Freiheit – Romantik in Russland und Deutschland“, die ab dem 22. April 2021 in der Staatlichen Tretjakow-Galerie Moskau zu sehen sein wird vor. Das Gemälde "Alter Harfner" wurde im Rahmen einer Diplomarbeit der Hochschule für Bildende Künste näher untersucht. Zusammen mit den Restaurator_innen der SKD wurde unter dem Firnis die Signatur Carus entdeckt.
Das kleinformatige Gemälde zeigt eine Mondscheinlandschaft mit einem alten Mann, der versunken an seiner Harfe lehnt. Es entstand 1836 und wurde im Galeriebestand lange als Werk eines unbekannten Künstlers geführt. Recherchen ergaben, dass das Gemälde noch 1968 von der Kunsthistorikerin Marianne Prause im Werkverzeichnis über Carus aufgeführt wurde. Der etwas ungelenke Stil in der Darstellung des alten Mannes ließ später jedoch Skepsis an der Urheberschaft aufkommen.
Das Albertinum besitzt damit nun insgesamt 22 Gemälde des bedeutenden Dresdner Romantikers Carl Gustav Carus. Das Werk ist trotz seines Alters von bald 200 Jahren in einem guten Zustand. Bei Carus charakterisiert die Harfe den greisen Sänger Ossian, den der schottische Schriftsteller James Macpherson Ende des 18. Jahrhunderts als nordisches Gegenstück zu Homer erfand.
Viele Dresdner kennen den Namen von der Uniklinik Dresden, die seinen Namen trägt. Carl Gustav Carus war Ende des 19. Jahrhunderts ein Universalgelehrter. Er arbeitete als Königlicher Hofarzt ,Gynäkologe, Anatom und Pathologe. Daneben betätigte er sich als Maler und Naturphilosoph.
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