Lenin in der Kneipe
von Anett Lentwojt, 11. Mai 2012
Eine lustige Kegeltruppe aus dem Moselraum schlenderte bei sommerlich schwüler Abendluft mit mir gestern durch die Dresdner Neustadt. Überall saßen die Leute auf den Fensterbänken und auf der Straße. Die Biergärten quollen über, die Wirte und Gäste waren in guter Stimmung. Am "Feuchten Eck" war kaum ein durchkommen. Am Biertisch begrüßte ich meine Nachbarn. Und da entdeckte ich ihn. Mitten in der Runde saß "Lenin". Eigentlich Herr Schwingenheuer, der Erfinder von "Lenis Hanf". Nur kennt ihn in der Neustadt kaum einer unter seinem bürgerlichen Namen. Er sieht IHM ja auch ein wenig ähnlich, dem Wladimir Illjitsch. Don't smoke, just drink! Ein feines Helles Bier mit grasigem Abgang verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Namen. Lenin betreibt eine kleine Hausbrauerei in der Neustadt. Sein Bier kann nur im Viertel Neustadt genossen werden. Er liefert, falls sein Auto mal kaputt sein sollte, persönlich sein Bier mit der Sackkarre an die Kneipen aus. Seit Mai 2011 ist er auch Sachsens erster Biobierbrauer. Und wer nich genug bekommen kann, der kann von ihm sogar das Brauen lernen. "Mit Erfolgsgarantie!", verspricht er unseren Gästen aus dem Weinanbaugebiet.
Neugierig geworden, wollten die moselschen Weinkenner, jetzt auch probieren. Also sind wir ins "Bautzner Tor" - der Schänke zur Hausbrauerei und kosteten. Bei "Elbhang Rot" und "Neustadt Hell" klang die Nacht beschwingt für alle aus.