Glück Auf! - Ausflug ins Bergbaumuseum Oelsnitz/Erz
von Anett Lentwojt, 21. Januar 2013
"Misch krigt dr inn kee Luch nei!", vernahm ich in schönster erzgebirgischer Mundart, als ich unser Ausflugsziel bekannt gab. Das Bergbaumuseum Oelsnitz. im Erzgebirge stellt das Leben der Bergleute dar. Der ehemalige Kaiserin Augusta Schacht ist ein Schaubergwerk im sächsischen Steinkohlerevier. Die Grube wurde nach der Schließung 1971 umgebaut. Der Hauer Adolf Hennecke absolvierte hier 1948 seine legendäre Schicht, in der er die Norm 387% erfüllte. Den ehemaligen Bergleuten war es wichtig, den Beruf des Bergmannes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Es rief: "Asetzn!" zur Schicht, der Rundgang startete an der Hängebank. Wir bestiegen den Förderkorb. Vorher hieß es, "Alle Handys aus!", wegen der Schlagwetter Gefahr und Helme aufsetzen. Etwas mulmig war mir schon, als wir im dunklen Schacht ausstiegen. Meine Begleitung hielt sich tapfer. In jedem Stollen wartete eine andere Überraschung. Eine "Gezähkammer" mit sämtlichen Werkzeugen, die Geräte der Grubenfeuerwehr, Förderbänder, Maschinen und Presslufthämmer. Fast alle sind noch funktionstüchtig. Die Grubenführerin stellte sie an. Ohrenbeteubender Lärm hallte durch die Gänge. Unvorstellbar, dass die Bergleute trotz der Lautstärke das leise Knistern vernahmen, wenn Holz splitterte. Mit Holz wurden die Gruben vor dem Einsturz gesichert.
"Mensch, hätt isch ni gedacht, dasses so schee unn intressant werd!", war das Resümee meiner Begleitung. Ein Grund dafür war sicher auch die interessante Erzählweise der Führerin im Schacht. So dass einem ein wenig die Angst genommen wurde. Wir spazierten noch ein wenig durch die Außenanlagen mit den riesigen Förderanlagen der Bergbautechnik und beschlossen den Tag ausklingen zu lassen, mit "Buttermilchgetzen" und "Gänsegekruschtl." im Trakehnerhof Großwaltersdorf.
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