Exercises in Freedom. Polnische Konzeptkunst 1968–1981
von Anett Lentwojt, 1. Juli 2018
Eine Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts im Residenzschloss in Kooperation mit dem Archiv der Avantgarden (AdA) im Japanischen Palais.
Die polnische Kunst der 1960er- und 1970er-Jahre ist geprägt von einer im sozialistischen Osteuropa einmaligen Vielfalt und Offenheit der Positionen. Ihre freie Entfaltung wurde im Unterschied zu den meisten sozialistischen Nachbarländern kaum vom Staat behindert. In Auseinandersetzung mit der eigenen modernistischen Tradition und im Kontakt mit künstlerischen Strömungen im Westen entwickelte sich in Polen eine eigenständige und gut vernetzte Szene konzeptueller Kunst auf internationalem Niveau, die in Deutschland bis heute aber nahezu unbekannt geblieben ist.
Die Ausstellung „Exercises in Freedom. Polnische Konzeptkunst 1968–1981“, die vom 29. Juni bis 23. September 2018 im Kupferstich-Kabinett zu sehen ist, stellt Etappen und Protagonist*innen der polnischen Konzeptkunst vor. Dabei liegt der Fokus auf der Zeit vom Ende der 1960er-Jahre bis 1981, als das Kriegsrecht mit dem Ziel ausgerufen wurde, die Demokratiebewegung um die Gewerkschaft Solidarność zu zerschlagen. Das Spektrum der etwa 150 gezeigten Arbeiten, darunter Papierarbeiten, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Dokumente, reicht von institutions- und gesellschaftskritischen Positionen bis hin zu bild- und sprachanalytischen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache im Kerber Verlag. Herausgeber: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Björn Egging, Texte von Björn Egging, Katrin Kruppa, Marcelo Rezende, Constance Krüger und Paweł Polit, 128 Seiten, 28 €, Museumsausgabe 15 €, ISBN: 978-3-7356-0494-1.
Ausstellungsort:
Residenzschloss, Kupferstich-Kabinett, 3. Obergeschoss
Öffnungszeiten:
täglich 10 bis 18 Uhr, dienstags geschlossen